Der Chor 2000 zusammen mit dem Gemischten Chor der Concordia in der Aula des Gymnasiums in Brilon.
Endlich war es soweit, nach monatelanger Vorbereitung ging der Chor 2000 mit Sängerinnen und Sängern des gemischten Chores der Concordia auf große Fahrt. Die Reise führte auf die Sonneninsel Mallorca!
1. Tag Mittwoch
Intensive Proben in Brilon, Medebach und Willingen bahnten uns den Weg für eine erfolgreiche Erlebnis und Konzertreise nach Mallorca. Den Einsatz von Kaffee und Kuchen hielten wir dabei für unumgänglich, auch um die Sänger und Sängerinnen des Chors 2000 besser kennen zu lernen.
Mit 148 unternehmungslustigen und frohgelaunten Leuten starteten wir teilweise nachts, teilweise am Morgen des 28. März in die Sonne Mallorcas. Die lang ersehnte Konzertreise, von Dirigentenhand geplant, führte uns nach Illetas in den Südwesten der Insel, in die Nähe von Palma. In unserem Hotel direkt am Meer wurden wir herzlich empfangen. Wir genossen ein vorzügliches Abendessen. Der erste Abend endete in fröhlicher Runde in der Hotelbar, erst als Grappa und Eis nicht mehr im Angebot waren.
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2. Tag. Donnerstag
Eine Reiseleiterin namens Evi, 3 Busse mit Gebirge erfahrenen Busfahrern und 3 weitere Reiseleiter standen uns ab heute zur Seite. Ermuntert durch das reichhaltige Frühstücksbuffet mit frischen und herzhaften Leckereien eroberten
wir den geeigneten Bus.
1. Ziel: Castillo Belver oberhalb des Hafens von Palma. Die Festung aus dem
14. Jahrhundert ist ein sehenswertes Museum und bietet Raum für kulturelle Veranstaltungen.
Anschließend Stadtbesichtigung Palma – da hing jeder am Zipfel seines Stadtführers, schließlich wollte Mann und Frau erst mal wissen: „Wo bin ich?“ Verzaubert vom Flair der malerischen Stadt zogen wir durch die Markhallen und Gassen, vorbei an den malerischen Fassaden. Bald erhob sich vor uns die Kathedrale von Palma. Hier sollten wir also am kommenden Sonntag, dem Palmsonntag in der Messe singen. Bei diesem würdevollen Anblick fühlten wir uns wirklich geehrt.
Unsere 3 Reisegruppen verteilten sich anschließend, um sich auf eigene Faust dem Reiz der mallorquinischen Hauptstadt hinzugeben. Sei es auf einer der großen Plazas bei einem Cappuccino und riesengroßen Nusskuchenstücken oder einem zielstrebigen Einkauf in Sachen Schuhe. Kleine und große Erfolge tauschten wir zu viert unter einem Regenschirm auf dem „Plaza de Cort“ vor dem Rathaus aus. Nachdem wir fast alle eingetroffen waren, hörte es auf zu regnen und das nahmen wir zum Anlass, uns bei den Bürgern und Touristen der Stadt erstmalig mit dem mallorquinischen Lied „La Balanguera“ vorzustellen. Schnell hatten wir ein beachtliches Publikum, Zugaberufe und eine Kamera. Evi erzählte uns am nächsten Tag, dass unser Chor im Regionalfernsehen zu hören und zu sehen war und dabei
für unseren Auftritt in der Kathedrale geworben wurde.
Natürlich hatte unser Chorleiter Nikolaus Schröder mit uns 30 Sängerinnen und Sängern vom Gemischten Chor Concordia ein eigenes Musikrepertoire erprobt. So ergab es sich zu später Stunde, dass der Mann am Klavier, umgeben von unermüdlichen Sängern noch einige Songs für die Abendgäste präsentierte. „There’s no bus’ness like showbus’ness“, Alexander’s Ragtime Band und “Wenn ich einmal reich wär’“ waren die Kostprobe für weitere ungeahnte Auftritte.
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3. Tag Freitag
Der Berg Puig Randa ruft! Nach dem Besuch der eindrucksvollen Glasbläserei in ALgaida, wo braungebrannte Mallorquiner filigrane Glastiere und Figuren aus Glas zaubern, fuhren wir mit unseren nervenstarken Busfahrern durch das kleine Dörfchen Randa. Zahlreiche Häuser waren hier schon von verschieden farbigen Bussen geküsst worden. Radfahrer schoben sich auf der schmalen Straße an uns
vorbei, während wir uns im Vorwärts- und Rückwärtsgang durch das engste aller Dörfer schoben. Die Straße führte uns weiter hinauf zum Gipfel des PUIG DE RANDA, vorbei an einer Sendestation. Am Ende der Straße erreichten wir den großen Parkplatz der Klosteranlage SANTUARI DE NOSTRA SENYORA DE CURA, das im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Belohnt wurden wir aber mit einem schönen Ausblick über die Insel. Mit ein paar Sonnenstrahlen und unserem Lied „Alles was Odem hat“ bereiteten wir uns und den Besuchern der Klosteranlage ein paar schöne Momente.
Für einen ausgiebigen Bummel durch Palma hatten wir leider nur noch wenig Zeit.
Badewetter war auf Mallorca noch nicht angesagt, aber ein Sonnenbad am Pool schon möglich. Und so genossen wir zwischen Musik und Kultur die sonnigen Stunden. Auf der Panoramaterrasse unseres Hotels saßen wir häufig bei Kaffee,
Wasser, Bier und Wein, nicht selten bis in die Nacht hinein.
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4. Tag Samstag
Wanderung nach Porto Portals mit seinem mondänen Yachthafen.
Die meisten von uns nahmen das Angebot gerne an, im Schlepptau von Evi vorbei an den schicken Villen der Schönen und Reichen, entlang dem Golfplatz in die nächste Bucht mit dem herrlichen Sandstrand zu wandern. Das Wetter war schön. Im Hafen von Porto Portals waren die weißen Yachten von Azimut und Ferretti begehrens-werte Fotoobjekte und wir aßen und tranken zufrieden an der Hafenpromenade.
Zurück im Hotel bereiteten wir uns auf den ersten großen Auftritt vor. In der Rundkirche NUESTRA SENORA DES LOS ANGELES in Arenal war unser Konzert im Rahmen des Kulturprogramms lange schon angekündigt. Nach einer wie immer abenteuerlichen Stellprobe in der eindrucksvollen Kirche hatten wir Zeit genug,
noch draußen in der Sonne zu entspannen. Komplett mit Weste, Jacke und Krawatte, 800 m vom Ballermann entfernt, kam der Wunsch nach Sangria und kalten Getränken auf. Eine gute halbe Stunde noch bis zum Konzert. Chorleiter Nikolaus Schröder und wir, Mitglieder einer neugierigen, kleinen Reisegruppe entfernten sich von den heiligen Stätten und besuchten den Strand von Arenal,
die Schinkenstraße und ließen uns dann zu einem Erinnerungsfoto vor dem berühmten Ballermann nieder. Die Rolex-Uhren und Gucci-Sonnenbrillen vom schwarzen Händler lehnten wir ab und machten uns leider ohne Sangria, aber vergnügt auf zu unserem Konzert. Die Kirchenbesucher waren begeistert. Wir auch, denn die Akustik in der Rundkirche ließ unser „Agnus Dei“, „Lobe den Herren“,“ Den Segen des Aaron“ und natürlich „Jerusalem“ so schön klingen, dass es unter die Haut ging. Zum Abschluss sangen wir mit dem Gemischten Chor „Another Song“. Beschenkt wurden wir von Evis Kulturteam mit 3 Flaschen mallorquinischem Schnaps. Auch das kam selbstverständlich bei allen Chormitgliedern gut an.
5. Tag Palmsonntag
Die meisten Kirchenbesucher am Palmsonntag hatten schon kunstvoll geflochtene Palmwedel erworben oder Olivenzweige mitgebracht, die mit geweihtem Wasser in der Kathedrale gesegnet werden sollten.
Als wir mit unserem Chor eintrafen, füllte sich die mächtige Kathedrale bereits mit Gläubigen, Mallorquinern und Touristen. Über ein Seitenportal erreichten wir die Chorbänke hinter dem Altar. Die vielen Menschen im Mittelschiff schienen uns weit entfernt. Doch die Akustik war so wundervoll, als unser „Lobsinget Gott dem Herrn“ in diesen heiligen Hallen erklang. Wir sangen vor und nach der Messe und waren alle sehr beeindruckt von der Atmosphäre.
Eigentlich wollten wir uns nur noch für ein Foto auf den Stufen vor der Kathedrale aufstellen, doch die vielen Kirchenbesucher, Touristen und Gäste auf dem großen
Platz erfreuten sich noch an „den schönen Götterfunken“, dem südafrikanischen Gospel „Hey si ma ma“, dem Volkslied „ In meines Vaters Garten“ und dem Gruß aus dem Sauerland.
Am Nachmittag fuhren wir über die Pass-Straße COLL de SOLLER in die Altstadt von Port de Soller. Da die berühmte Kirche St. Bartolomä zurzeit renoviert wird, wurden wir in einer kleinen Dorfkirche mit Klosteranlage herzlich empfangen. Um Um 19.00 Uhr begann die Messe in spanischer Sprache, und unsere Lieder waren willkommen. Zuerst waren wir von der Besucherzahl sehr enttäuscht, aber die spanischen Uhren ticken anders und so trafen während der Messe immer wieder Einheimische und Touristen ein. Als sich der Pfarrer zum Schluss für unsere Lieder bedankte und zum anschließenden Konzert vorne am Altar einlud, waren die Bänke fast belegt. Mit großer Begeisterung sangen die Besucher mit, als wir unser „La Balanguera“ das mallorquinische Volkslied, sangen. Obwohl einige von uns unter einer Erkältung litten, haben wir alle mit Leidenschaft gesungen. Und unsere Botschaft „Freundschaft und Frieden“ und „Habt Dank Ihr Freunde all“ haben die Konzertbesucher sicher auch in unserer Sprache verstanden.
Das war ein langer und Ereignis reicher Tag. Im Hotel wartete man schon auf uns mit dem Abendessen. Blitzschnell landeten die Anzüge auf dem Bügel, wir schlüpften in unsere Urlaubskleidung und freuten uns auf einen gemütlichen Abend. Die 80jährige Seniorchefin des Hotels trug immer gerne dazu bei, indem Sie die Männer Flamenco tanzend mit einem großen Tuch bewaffnet zum Tanzen herausforderte. Das setzte so manchem Herrn die Hörner auf. Aber überhaupt
waren unsere Sänger und Sängerinnen abends nicht nur trink- sondern auch tanzfreudig.
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6. Tag Montag
Wir freuen uns heute auf eine besondere Fahrt. An der Steilküste entlang mit traumhaften Aussichten auf das Meer. Über Andraíx fahren wir durch die fruchtbaren Landstiche der Insel. Es ist die Zeit der Orangen und Zitronen. Und unzählige Mandel- und Olivenbäume beherrschen die Landschaft. Reisetabletten, Schnäpschen und ein starkes Nervenkostüm hatte nicht jeder dabei, trotzdem genossen wir das Panorama von Bergen und Meer. Wir näherten uns Valldemossa, von dem Chopin sagte, es sei der schönste Ort an dem er je gewohnt habe. Der Himmel war noch sehr verhangen als wir in Valldemossa eintrafen. Ein starkes Gewitter mit heftigem Hagelschauer überraschte uns. Wir flüchteten in ein Café, rückten Stühle zusammen, bestellten warme Getränke und Bier und sangen „Wochenend’ und Sonnenschein“. Was kann einem Sänger schon die gute Laune nehmen? Bald darauf schlenderten wir über das nasse Kopfsteinpflaster durch die
Straßen von Valldemossa. Die Zeit war kurz, aber wir waren alle der Meinung, dass sich ein Besuch noch mal lohnt.
Auf der Rückfahrt besuchten wir das mallorquinische „Restaurante Genova“
Hier war für uns alle reserviert. Bei guter Stimmung schlemmten wir vier verschiedenen Vorspeisen, ungesalzenes Brot mit mallorquinischem Schinken, und Gemüsespezialitäten. Beim Probieren der Schnecken boten sich unseren Fotografen allerdings amüsante Gesichter. Kleine Lammkeulen als Hauptgang kamen sehr gut an. Nach einem Ständchen für die charmanten Kellner schmeckten uns noch Mandelkuchen und Mandeleis und ein Grüngelber Absacker.
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7. Tag Dienstag
An diesem sonnigen Tag fuhren wir ins Inselinnere über Santa Maria nach Inca. Von hier aus schlängelte sich die Straße hoch in die reizvollen Berge an der Westseite Mallorcas zum Kloster Lluc, dem bekanntesten Wallfahrtsort Mallorcas. Er liegt wunderschön fern ab dem Trubel in der imposanten Bergwelt der Sierra de Tramuntana. Bereits seit einigen Jahrhunderten gehören die Chorknaben mit ihrer blau-weißen Kleidung, zum Klosteralltag. Wir hatten das Glück, sie in der Kirche zu hören. Anschließend sangen wir das „Agnus Die“ und den „Segen des Aaron“.
Die Serpentinenstraße nach La Calobra hat so atemberaubende Schleifen. Ja sie ist die abenteuerlichste Straße der Insel. Sie windet sich mit vielen Schleifen von der Passhöhe am Puig Major durch ein Tal über 800 m hinab zur Bucht von Calobra. Sehen sollte man dieses Wunder an Straßenbaukunst auf jeden Fall. Wenn man in Calobra die Promenade und die Restaurants hinter sich gelassen hat, dann muss man erst einmal durch einen engen, beleuchteten Fußgängertunnel, der durch den rohen Fels geschlagen ist. Dahinter kommt noch ein Stück Promenade mit herrlichem Blick auf das leuchtend türkise Wasser der Bucht. Im zweiten Tunnel war leider die Beleuchtung komplett ausgefallen, so dass wir uns Hand in Hand durch das tropfende Naturgestein schlängelten. und schließlich in den Canyon gelangten. Hier öffnete sich ein von fast senkrechten Felswänden eingefasster Talkessel mit einer traumhaften Bucht und eiskaltem Süßwasser. Warum gibt es an den anmutigsten Plätzen der Erde immer so viele Menschen???
Durch eine grandiose Berglandschaft und eine reizvolle Küstenstraße, vorbei an den beiden Trinkwasserstauseen, balancierten uns unsere mutigen Busfahrer in die Bucht von Soller. An der Hafenpromenade sahen wir die Kleinbahn, die von Palma nach Port de Soller fährt. Hier da haben wir noch ein paar Mitbringsel ergattert und waren eigentlich recht froh, dass jetzt ein tolles Abendessen im Hotel auf uns wartete. Im Bus wurde nun der geschenkte Schnaps freundschaftlich geteilt, schließlich war er heute genug durchgeschüttelt worden.
Der letzte Abend auf Mallorca hatte für die meisten von uns begonnen. Nach dem Abendbuffet, das wir immer bis zur letzten Eiskugel ausgiebig genossen hatten, wurden wir mit leidenschaftlichen Flamencotänzen und exzellenter Gitarrenmusik überrascht. Zu später Stunde gaben wir noch auf Wunsch der Seniorchefin ein kleines Abschiedskonzert in der Hotelbar.
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8. Tag. Mittwoch
Ausschlafen – lecker Frühstück – ein letzter Drink auf der Hotelterrasse dann der Abschied. Ja da blieben noch einige glückliche „Urlauber“ zurück, die noch die Osterferien auf Malle genießen wollen. Wir werden von Ihnen herzlich verabschiedet.
Herzlichen Dank an alle, die zum Erfolg unserer Konzert- und Erlebnisreise beigetragen haben. Für viel Einsatz vor und hinter den Kulissen, für die Toleranz zwischen 148 verschiedenen Charakteren und das Bewahren dieses Ereignisses durch Foto und Film.
Text Petra Stremme
(C) Erich Schnieder und Erich Marx
Konzertreise nach Mallorca
Der Gemischte Chor Concordia on Tour
Willingen/Upland (Red.) Gemeinsam mit dem Chor 2000 aus dem Hochsauerlandkreis hat der gemischte Chor des MGV Concordia eine einwöchige Reise auf des Deutschen Lieblingsinsel Mallorca unternommen und dabei viel gesungen und Spaß gehabt. Petra Stremme hat für Upland-Tips einen Erlebnisbericht zusammengestellt.
Mit 148 unternehmungslustigen und frohgelaunten Leuten erlebten wir Mallorca im Frühling.
Mit der perfekten Notenauswahl, pfleglich verpackt zwischen T-Shirts und Regenschirm, führte uns die Reise nach Illetas in den Südwesten der Insel. Von Dirigentenhand geplant und unterstützt vom Vorsitz des Chores 2000 aus HSK ist ein bemerkenswertes Konzert- und Reiseprogramm entstanden.
Täglich warteten 3 gebirgserfahrene Busfahrer und eine charmante Reiseleiterin vor dem Hotel,
um mit uns grandiose Berglandschaften und abenteuerliche Küstenstraßen zu erobern.
Verzaubert vom Flair der lebhaften Stadt Palma zogen wir durch die Markhallen und Gassen, vorbei an den malerischen Fassaden. Nach der Stadtführung gaben wir uns ganz dem Reiz der mallorquinischen Hauptstadt hin. Sei es auf einer der großen Plaza bei einem Cappuccino und riesen-großen Nusskuchenstücken oder einem zielstrebigen Einkauf in Sachen Schuhe. Nach einem kräftigen Regenschauer, den wir auf dem „Plaza de Cort“ in plaudernden Vierergrüppchen unter einem Regenschirm abwarteten, stellten wir uns erstmalig den Bürgern und Touristen der Stadt mit der mallorquinischen Hymne „La Balanguera“ vor. Schnell hatten wir ein beachtliches Publikum, Zugaberufe und eine Kamera, die uns für das Regional-TV aufgenommen hatte, um dabei für unseren Auftritt am Palmsonntag in der Kathedrale zu werben.
Natürlich hatte unser Chorleiter Nikolaus Schröder mit uns 30 Sängerinnen und Sängern vom Gemischten Chor Concordia ein eigenes Musikrepertoire erprobt. So ergab es sich oft im Hotel zu später Stunde, dass der Mann am Klavier, umgeben von unermüdlichen Sängern noch einige Songs für die Abendgäste präsentierte. „There’s no bus’ness like showbus’ness“, Alexander’s Ragtime Band und “Wenn ich einmal reich wär’“ waren die Kostprobe für weitere ungeahnte Auftritte.
Wir besuchten die eindrucksvolle Glasbläserei in ALgaida, wo braungebrannte Mallorquiner filigrane Glastiere und Figuren aus Glas zauberten, wir besuchten den Berg Randa, hier sangen wir bei Sonnenschein in der Klosteranlage. Badewetter war auf Mallorca nicht angesagt, aber ein Sonnen-bad am Pool schon möglich. Und so genossen wir zwischen Musik und Kultur die sonnigen Stunden. Auf der Panoramaterrasse unseres Hotels saßen wir häufig bei Kaffee, Wasser, Bier und Wein, nicht selten bis in die Nacht hinein.
Die meisten von uns nahmen das Angebot gerne an, im Schlepptau von Evi vorbei an den schicken Villen der Schönen und Reichen, entlang dem Golfplatz in die nächste Bucht mit dem herrlichen Sandstrand zu wandern. Das Wetter war schön. Im Hafen von Porto Portals waren die weißen Yachten von Azimut und Ferretti begehrenswerte Fotoobjekte und wir aßen und tranken zufrieden an der Hafenpromenade.
In der Rundkirche NUESTRA SENORA DES LOS ANGELES in Arenal war unser Konzert im Rahmen des Kulturprogramms lange schon angekündigt. Nach einer wie immer abenteuerlichen Stellprobe in der eindrucksvollen Kirche hatten wir Zeit genug, noch draußen in der Sonne zu entspannen.
Komplett mit Weste, Jacke und Krawatte, 800 m vom Ballermann entfernt, kam der Wunsch nach Sangria und kalten Getränken auf.
Eine gute halbe Stunde noch bis zum Konzert. Chorleiter Nikolaus Schröder und wir, eine handvoll neugieriger Chorsänger, entfernten sich den heiligen Stätten, besuchten den Strand von Arenal, und ließen uns zu einem Erinnerungsfoto vor dem berühmten Ballermann nieder. Die Rolex-Uhren und Gucci-Sonnenbrillen vom schwarzen Händler lehnten wir ab und machten uns leider ohne Sangria, aber vergnügt auf zum Konzert. Die Kirchenbesucher waren begeistert. Unsere Chöre natürlich auch, denn die Akustik in der Rundkirche ließ unser „Agnus Dei“, „Lobe den Herren“,“ Den Segen des Aaron“ und natürlich „Jerusalem“ so schön klingen, dass es unter die Haut ging.
Als wir am Palmsonntag gemeinsam in Palma eintrafen, füllte sich die mächtige Kathedrale bereits mit Gläubigen, Mallorquinern und Touristen. Über ein Seitenportal erreichten wir die Chorbänke hinter dem Altar. Die vielen Menschen im Mittelschiff schienen uns weit entfernt. Doch die Akustik war so wundervoll, als unser „Lobsinget Gott dem Herrn“ in diesen heiligen Hallen erklang. Wir sangen vor und nach der Messe und waren alle sehr beeindruckt von der Atmosphäre.
Eigentlich wollten wir uns nur noch für ein Foto auf den Stufen vor der Kathedrale aufstellen, doch die vielen Kirchenbesucher,Touristen und Gäste auf dem großen Platz erfreuten sich noch an „den schönen Götterfunken“, dem südafrikanischen Gospel „Hey si ma ma“, dem Volkslied „ In meines Vaters Garten“ und dem Gruß aus dem Sauerland.
Schließlich hatten wir keinen Erholungsurlaub gebucht. Am Nachmittag fuhren wir über die Pass-Straße COLL de SOLLER in die Altstadt von Port de Soller. Hier begann um 19.00 Uhr die Messe in spanischer Sprache. Zuerst waren wir von der Besucherzahl sehr enttäuscht, aber die spanischen Uhren ticken anders, und so trafen während der Messe immer wieder Einheimische und Touristen ein. Beim anschließenden Konzert sangen die Besucher mit großer Begeisterung mit, als wir unser „La Balanguera“ die mallorquinische Hymne, sangen. Obwohl einige von uns unter einer Erkältung litten, haben wir alle mit Leidenschaft gesungen. Unsere Botschaft „Freundschaft und Frieden“ und „Habt Dank Ihr Freunde all“ haben die Konzertbesucher sicher auch in unserer Sprache verstanden. Autogrammstunden mussten wir nicht geben und so freuten wir uns auf einen gemütlichen Abend im Hotel.
Mit Reisetabletten, Mallorca-Schnaps (Gage für den Auftritt in Arenal), einem starken Nervenkostüm näherten wir uns Valldemossa. Ein heftiger Hagelschauer überraschte uns. Wir flüchteten in ein Café, rückten Stühle zusammen, bestellten warme Getränke und Bier und sangen „Wochenend’ und Sonnenschein“. Was kann einem Sänger schon die gute Laune nehmen?
Im „Restaurante Genova“ schlemmten wir bei guter Stimmung 4 Vorspeisen, und kleine Lammkeulen als Hauptgang. Nach einem Ständchen für die charmanten Kellner schmeckten uns noch Mandelkuchen und Mandeleis und ein grüngelber Absacker.
Wir schlängelten uns durch die imposante Bergwelt der Sierra de Tramuntana zur Westseite Mallorcas zum Kloster Lluc, dem bekanntesten Wallfahrtsort Mallorcas, sangen dort in der Kirche das „Agnus Die“ und den „Segen des Aaron“, fuhren die atemberaubende Serpentinenstraße nach La Calobra., genossen den Anblick auf das leuchtend türkisfarbene Wasser der Bucht und irrten Hand in Hand durch einen unbeleuchteten Fußgängertunnel, um an einen der Plätze zu kommen, den man nur von Postkarten kennt.. Warum gibt es an den anmutigsten Plätzen der Erde immerso viele Menschen???
Am Morgen des 4. April hieß es Ausschlafen – lecker Frühstück – ein letzter Drink auf der Hotelterrasse dann der Abschied. Einige glückliche singende „Urlauber“ ließen wir zurück, die noch die Osterferien auf Malle genießen wollten.
Wir sagen „ Herzlichen Dank“ an alle, die zum Erfolg unserer Konzert- und Erlebnisreise beigetragen haben. Für viel Einsatz vor und hinter den Kulissen, für die Toleranz zwischen 148 verschiedenen Charakteren und das Bewahren dieses Ereignisses durch Foto und Film. Noch mehr Reisespaß, finden Neugierige auf unserer Homepage www.concordia-willingen.de.
Wer bei der nächsten Konzertreise und vielen anderen schönen Konzerten dabei sein möchte, ist herzlich eingeladen, jeden Montag um 19.30 Uhr im Ev. Gemeindezentrum mit uns zu singen.
Petra Stremme